⌘ 1. April 2022, Flensburg (D) - Vestermark (DK)
Es ist der erste April. Die Wintersaison in Flensburg ist vorbei und um 10:00Uhr soll es losgehen. Natürlich wird daraus nichts. Shaima und ich treffen uns noch spontan via Facetime zum morgendlichen Kaffee. Ja, die ersten Wochen werden Judy und ich allein verbringen und Shaima kostet noch das Arbeitsleben in Hamburg aus.
Ein Wermutstropfen. Gleichzeitig freue ich mich auf die Zeit. Einhand unterwegs zu sein hat seinen ganz eigenen Reiz.
Raus aus dem Hafen
Das Ablegen um 10:45Uhr ist dank des ablandigen Windes ein Kinderspiel. Zuerst kommen Vor- und Achterspring an Bord. Darauf folgt die Vorleine und der Bug dreht sich langsam vom Steg. Nach kurzem Warten kommt auch die Achterleine los und Ari motort gemütlich aus dem Flensburger Hafen. Judy beobachtet des Treiben am Ufer und ich verstaue alle Fender und Festmacher. Ein gutes Gefühl die Dinger mal wieder richtig wegzupacken. Freude macht sich breit: Wieder segeln, ankern, mit dem Dingi zum Gassi fahren, Neues entdecken!
Hoch die Segel
An Tonne 13 ist es dann endlich soweit. Der Bug steht genau im Wind und ich ziehe das Groß bis zum ersten Reff den Mast hinauf, falle leicht ab, fiere die Leine der neuen Furlex und hole die Schot. Schon steht auch die Genua. Motor aus, Ruhe an! Immer wieder einer der besten Momente beim Segeln. Nach der langen Zeit ohne Mast, gilt es dieses Mal umso mehr! Ari legt sich leicht auf die Seite und nimmt Fahrt auf. Ein wenig nachgetrimmt hält sie den Kurs minutenlang ohne Korrektur. Sehr gut, denn der Autopilot macht zurzeit noch Mucken.
Der Wind weht aus Nord-Ost, also heißt es kreuzen. Höhelaufen ist konstruktionsbedingt nicht die Stärke der Ovnis. Sie schlägt sich jedoch ganz passabel und nach guten 5,5h und 15 Wenden ist die "Schwiegermutter" vor Holnis passiert. Neuer Kurs, achterliche Winde. Viel besser. wenngleich heute nur ein kurzer Genuss. Wenig später heißt es dann wieder kreuzen. In wenigen langen Schlägen geht es gen Vestermark (Kekenis/DK) wobei sich die letzten Meilen wie Kaugummi ziehen und Judy langsam genug hat. Der Wind wird unbeständiger und die Wellen unsortierter. Sie beißt sich durch und wechselt zwischen ihrem Körbchen und meiner Nähe.

Der Anker fällt
Um 17:50Uhr gräbt sich der Anker dann in den sandigen Grund und ich mache sofort das Dingi klar. An Land rennt Judy wie ausgewechselt umher und erkundet die Gegend. Sprintet durch den Sand, knuspert endlich wieder Krebsscheren, jagt die kleinen Wellen und scheint ziemlich selig. Dann reicht es ihr plötzlich und sie sitzt im Beiboot. Ich schaue auf die Uhr: Futterzeit! Zurück an Bord passiert nur noch das Nötigste. Segel und Leinen klarieren, Ankerlicht und -alarm einschalten, essen und den Tag Revue passieren lassen. Um 21:30Uhr gehen die Lichter aus.
Hallo ihr Lieben! Dieser Blog ist euch wunderbar gelungen. Das Layout, die Farben, die Schrift, die Anordnung der Texte und Bilder - sehr harmonisch. Ich fühle mich wohl bei euch.
Herzliche Grüße Christiane